Wieder hat es einen erwischt…
meist unbemerkt von der Öffentlichkeit verschwinden Fonds, werden zugemacht, fusioniert oder liquidiert.
Ein Flaggschiff der Allianz, der Allianz Strategic Bond verlor innerhalb von 3 Jahren fast seine ganzen Gelder.
Aus einem Milliardenfonds wird innerhalb von drei Jahren ein 40-Millionen-Fonds.
Der Allianz Strategic Bond war viele Jahre lang das Flaggschiff unter den Anleiheprodukten von Allianz Global Investors. Doch nach dem Anleihenausverkauf im Jahr 2022 geriet der Fond ordentlich unter Druck – und konnte sich seitdem nicht mehr erholen.
Das Jahr 2022 startete der Anleihenfonds mit einem Volumen von 1,1 Milliarden und beendete es mit €800 Millionen. Dazu trugen auch Nettoabflüsse von knapp €154 Millionen bei. Während sich das Performanceumfeld für Anleihenfonds in den Folgejahren wieder verbesserte, konnte sich der AllianzGI-Fonds nicht erholen. Ganz im Gegenteil dazu setzten heftige Mittelabflüsse ein. 2023 stand zum Jahresende ein Flow-Minus von 380 Millionen. 2024 zogen Anleger weitere 322 Millionen ab. So ist der ehemalige Milliardenfonds in relativ kurzer Zeit auf noch €42 Millionen per Ende November 2024 geschrumpft.
Im Mai wurde bekannt, dass Portfoliomanager Mike Riddell AllianzGI verlässt und damit auch das Lead-Management des Allianz Strategic Bond Fonds abgibt (er arbeitet mittlerweile für Fidelity International). Nach seinem Abgang ist das Management an das Global Markets Team übergegangen, das von Julian Le Beron (Citywire Plus-Rating), CIO für Core Fixed Income, geleitet wird. Seitdem wird der Anleihenfonds mit einem teambasierten Ansatz verwaltet.
„Die Einführung eines teambasierten Co-Lead-Ansatzes bringt die Strategien in Einklang mit dem Rest der 170 Milliarden großen Fixed-Income-Plattform von AllianzGI und wird im Hinblick auf die Ausweitung des Inputs für die Strategien von Vorteil sein, während die Macro-Unconstrained-Strategien weiterhin im Einklang mit ihren bestehenden Anlagezielen und -richtlinien betrieben werden können“, hieß es damals von einem Sprecher des Unternehmens.
Diese Veränderungen im Management-Ansatz haben sich bislang nicht positiv auf die Rendite der Strategie ausgewirkt. In seiner Vergleichsgruppe belegt der Fonds über den Dreijahreszeitraum den vorletzten Platz unter 108 Produkten mit einer Gesamtrendite von -27,5% bei einem Sektordurchschnitt von -3,3%. Auch über den kurzfristigeren Einjahreszeitraum bildet der Fonds das Schlusslicht in der Kategorie Bonds – Global Flexible.
Wie die aktuell anhaltenden Nettomittelabflüsse zeigen, scheint das abnehmende Investoreninteresse mit dem Managementwechsel nicht gestoppt worden zu sein. Das nachlassende Investoreninteresse lässt sich derweil plausibel mit der enttäuschenden Performance der Strategie erklären.
Der Asset Manager wollte sich auf Anfrage von Citywire Deutschland nicht explizit zu den Abflüssen der Strategie äußern.

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